Jahresanfang 2013
Zum Jahresanfang 2013 haben wir ein paar Meldungen der Oldenburger Tafel e.V. für Sie.
Genügend Weihnachtsgeschenke von Kindern für
bedürftige Kinder gab es auch in diesem Jahr wieder!
Schülerinnen und Schüler dreier Schulen und erstmals
Kindergartenkinder haben unzählige Päckchen liebevoll
ausgesucht, verpackt und beschriftet. Leuchtende Kinderaugen
bestaunten unser weihnachtliches Fenster, dessen Anblick auch bei
den Erwachsenen Weihnachtsstimmung erzeugte. Unser Dank gilt der
gesamten Hermann-Ehlers-Schule, unserer Patenklasse 7 der
Waldorfschule, dem Jahrgang 5 der IGS Helene Lange und dem
Kindergarten am Hemmelsbäker Kanalweg.
Viele
studentische Gruppen besuchten die Ausgabestelle, um mit den
Ehrenamtlichen über ihre Motivation zu sprechen oder dem Thema
Lebensmittelverschwendung auf den Grund zu gehen.
Ressortübergreifende "teilnehmende Beobachtungen"
oder studienvertiefende Kurzpraktika werden oft angefragt. Nach wie
vor begehrt sind unsere Plätze für Sozialstundenleister
oder die Sozialpraktikanten vieler Oldenburger Schulen.
Nachdem Bundesministerin Ilse Aigner die Lebensmittelverschwendung
angeprangert hatte, riefen viele Rundfunkredaktionen an und baten um
kurzfristige Stellungnahme (d.h. sofort aufzunehmen). Vermisst
wurde, dass die Arbeit der Tafeln keine Berücksichtigung fand,
denn gerade dadurch seien doch nicht nur Privatleute bereits
sensibilisiert worden.
Die Sonntagszeitung
veröffentlichte einen kurzen Artikel am 25.11.12, in dem neue
Fahrer gesucht wurden. Der Erfolg freute auch den Redakteur:
fünf hochmotivierte Herren meldeten sich.
"Es wird schwieriger!" Für immer mehr
Nutzer der Oldenburger Tafel steht immer weniger Ware zur
Verfügung Wie üblich herrscht geschäftiges Treiben
bei der Oldenburger Tafel. Die Ehrenamtlichen bereiten die
gesammelten Lebensmittel für die Ausgabe vor. Gemüse und
Obst werden durchgeputzt und Welkes entfernt, denn die Ware soll
möglichst appetitlich aussehen, wenn die Nutzer kommen. Die
Fahreams geben sich alle Mühe, so viele Lebensmittel wie
möglich von den Supermärkten zu holen, denn die Zahl der
Nutzer wächst immer noch. Aber im Zuge der Wirtschaftskrise
sind auch die Supermärkte gehalten, bestmöglich zu
wirtschaften. Für die Fahrer bedeutet dies, dass die
Qualität des letztlich Aussortierten nachlässt. "So
richtig ärgerlich finden wir, wenn eine kaputte Flasche
Weichspüler auf den Haufen mit eigentlich noch verwertbarem
Gemüse geworfen wurde", sagt einer der Fahrer frustriert.
Eigentlich möchten die Fahrteams nur Verwertbares einladen.
Aber dann erhalten sie die Anweisung, komplett alles Aussortierte
mitzunehmen. "Wir wissen um die Belastung der Marktleiter und ihrer
Angestellten, in der Branche gibt es ja auch viele Minijobber",
stellt Inka Ibendahl fest. "Aber warum sollen wir
Großkonzernen die Entsorgung vollständig abnehmen?"
Neue Quellen aufzutun ist auch aus logistischen Gründen kaum
möglich. "Aber endlich hatten wir jetzt Kontakt mit einem
Kleingärtner", freut sich die Vorsitzende. "Man hört immer
wieder, dass begeisterte und erfolgreiche Kleingärtner gar
nicht alles verwerten können, was sie durch ihre Arbeit erzeugt
haben. Aber bitte damit dann zu uns, nicht auf den Kompost!"
Die Ausgabe beginnt. Neugierig schauen die Nutzer auf das heutige
Angebot, geduldig hält sich aber jeder zurück, bis er oder
sie an der Reihe ist. Alle verlassen sich darauf, dass die
Ehrenamtlichen sehr auf gerechtes Verteilen bedacht sind. Ab und zu
tauscht man sich über Rezepte aus, aber leider ist viel zu
wenig Zeit für Gespräche. Doch Ehrenamtliche und Nutzer
kennen sich, sie treffen schließlich jede Woche aufeinander.
Und so häufen sich vor Weihnachten die guten Wünsche und
Dankesbezeugungen. Nach getaner Arbeit gehen endlich auch die
Ehrenamtlich nach Hause - müde, aber zufrieden.
(www.oldenburger-tafel.de)
Das Stimmungsbild beschreibt das Dilemma der Ehrenamtlichen: Die Fahrteams sammeln soviele Lebensmittel wie möglich und müssen dabei Qualitätsabstriche in Kauf nehmen. Sie sind frustriert, weil wir von manchen Anbietern leider nicht - mehr - als Partner auf Augenhöhe behandelt werden. Die effektive Kostenentlastung der einzelnen Märkte durch eine reduzierte Entsorgungsmenge fällt zunehmend unter den Tisch. Die Sammeltouren sind deutlich umfang-reicher als in den Anfangsjahren und körperlich sehr belastend. Anschliessend bereiten weitere Ehrenamtliche sehr arbeitsintensiv diese Lebensmittel für die Ausgabe vor. Die Entsorgung des Unverwertbaren belastet unseren Etat. Aber die Nutzer danken es den Ehrenamtlichen, denn sie sehen, dass es immer voller wird. Immer wieder hochgelobt wird das Farb-Rotationssystem, dass für gerechtes Verteilen sorgt. Wir hätten gerne Kontakt mit den vielen Oldenburger Kleingärtnern, offizielle Anfragen scheiterten bisher. Sollte jemand einen Kontakt herstellen können, bitte melden Sie sich.
Dank der Geldspenden, die uns erfreulicherweise erreichen, können wir weiterhin viele Hilfsprojekte zugunsten benachteiligter Kinder finanzieren. Kinderkrippen, Kindergärten, Horte und Grundschulen werden in die Lage versetzt, Obst und Gemüse für eine gesunde Ernährung zu beschaffen, um Kindern frühzeitig die Vielfalt saisonaler und regionaler Lebensmittel vorzustellen. Wir hoffen auf einen nachhaltigen Effekt und prüfen jeden Antrag genau.
Die Oldenburger Tafel gilt mittlerweile als Unikum: Kaum eine Tafel arbeitet so nah am ursprünglichen Konzept. Stattdessen werden Kleiderkammern, Schuldnerberatungen oder Hausaufgabenhilfen angeboten. Wir dagegen sind sehr gut vernetzt in Oldenburg und verweisen unsere Nutzer auf entsprechende, etablierte Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände. Kaum eine Tafel gibt die Lebensmittel kostenlos ab; meist wird dabei auf eine gesteigerte Wertschätzung verwiesen, tatsächlich ist es aber ein Beitrag zur Kostendeckung. Wir sind dank unserer Sponsoren, Mitglieder und Spender in der Lage, unsere Waren umsonst weiterzugeben - wie wir sie erhalten haben. Es kann keine Rede davon sein, dass unsere Nutzer deshalb weniger schätzen, was sie sich ausgesucht haben. Unsere Teamleitungen sind deutlich entlastet, denn es muss keine Kasse geführt werden, es gibt keine Probleme, weil jemand mit zuwenig oder ohne Geld vor ihnen steht, und Bargeldbestände verführen nicht zu Einbrüchen. Sollte aber ein Sponsor ausfallen, kann beruhigt auf das Tafel-übliche Obolussystem zurückgegriffen werden, somit wäre die Mietzahlung immer gesichert.
2013 besteht die Oldenburger Tafel seit 17 Jahren. Vieles ist zur Routine geworden, aber unerlässlich ist die finanzielle Förderung durch Mitglieder, Sponsoren und Spender. Wir danken Ihnen sehr für Ihre Unterstützung, die uns in die Lage versetzt, unsere Arbeit gut auszuführen. Unsere Nutzer bedanken sich für die professionell organisierte und wertfreie Hilfe und den freundlichen Umgangston. Wir wünschen Ihnen einen friedvollen Jahresausklang und einen fröhlichen Beginn des Neuen Jahres.
Der Vorstand der Oldenburger Tafel e.V.